Unserer Erfahrung nach klopfen Kaninchen, um andere Artgenossen auf Gefahren hinzudeuten. Das Klopfen nachts kann darauf hindeuten, dass dein Kaninchen Angst vor gewissen Geräuschen hat wie zum Beispiel ein lauter Kühlschrank nachts. Es will damit auf sich aufmerksam machen und die Anderen vor einer Gefahr warnen.
Versuche, die Ursache für das Verhalten deines Kaninchen herauszufinden, sodass es wieder nachts ruhig schlafen kann und keine Bedrohung oder Gefahr sieht.
Ein dauerhaftes Klopfen deines Kaninchen kann erhöhten Stress bei ihm auslösen und zu Krankheiten führen, da dieses das Immunsystem deines Kaninchens schwächt.
Die Sonne geht unter und langsam verfallen Mensch und Tier in die wohlverdiente Nachtruhe. Doch von Stille und Ruhe kann kaum die Rede sein, denn aus dem Kaninchengehege ist ein lautes Klopfen zu hören.
Als Kaninchenhalter, bist du vielleicht auch schon in die Situation gekommen, dein Kaninchen Nachts schreckhaft mit den Hinterbeinen stampfen zu hören. Hier erfährst du, was es mit dem Klopfen auf sich hat und wie du darauf reagieren solltest – vor allem, wenn dein Kaninchen am liebsten nachts klopft.
Warum klopfen Kaninchen Nachts? Grundsätzlich steht hinter dem Klopfen immer eine kommunikative Botschaft. Das Kaninchen ist in irgendeiner Form verängstigt oder erregt und möchte sich seiner Umwelt mitteilen. Insbesondere in der dunklen Nacht gibt es viele Ursachen, die bei einem Kaninchen zu Unbehagen führen können.
Gründe für das Klopfen beim Kaninchen
In der Zoologie geht man davon aus, dass ein Kaninchen seine Artgenossen mit dem Klopfen auf eine Gefahr oder einen Missstand aufmerksam machen und warnen will. Die Vierbeiner kommunizieren nämlich nur selten akustisch per Lauten, sondern benutzen häufig ihren ganzen Körper, um sich ihrer Umwelt mitzuteilen.
In aller Regel ist die Ursache für das panische Klopfen mit den Hinterbeinen Angst, die das Kaninchen umgibt.
Meistens geht das Kaninchen also von einer unmittelbaren Gefahr aus. So können natürliche Fressfeinde, wie zum Beispiel die hauseigene Katze, den Grund für das Klopfen darstellen. Das Kaninchen weiß schließlich nicht, dass es die ganze Zeit über in seinem Gehege geschützt ist.
Doch, wenn keine anderen Tiere oder fremde Menschen in der Nähe sind, gestaltet sich die Ursachensuche als deutlich schwieriger. Gefahr und Angst sind zwar auszuschließen, und doch dröhnt ein Klopfen aus dem Gehege.
Sollte also keine konkrete Gefahr sicht- oder hörbar sein, ist das Geräusch ein Zeichen für Unwohlsein oder Aggression des Kaninchens. Diese entstehen häufig, wenn der Käfig oder das Gehege zu klein oder zu unbehaglich ist. Auch kann falsches Futter das Agressionspotenzial der Vierbeiner steigern.
Das Klopfen ist immer ein Zeichen für negative Anspannung oder Erregung.
Eine Ausnahme stellt jedoch die Brunftzeit dar. Weibliche Kaninchen stehen in dieser Zeit unter großem Stress und bauen diesen mit dem Klopfen ab. Von einer Gefahr oder einem generellen Unwohlsein, ist in diesem Fall nicht auszugehen.
Wenn es nachts besonders laut wird
Häufig berichten Kaninchenhalter davon, dass ihre Schützlinge den Lärm nur in der Nacht verursachen. Manchmal gar so laut, dass die menschlichen Hausbewohner keinen Schlaf finden können. Doch warum ist es ausgerechnet die Nacht, in der Kaninchen keine Ruhe finden, sondern so laut klopfen?
Die Antwort, warum dein Kaninchen nachts klopft, ist einfacher als zunächst vermutet.
In der Nacht kann das Kaninchen Bedrohungen visuell nicht so gut erfassen. Es ist dunkel und sein Auge nimmt Kontraste nur schwer war.
Aus diesem Grund ist das Kaninchen nachts in einer höheren Alarmbereitschaft. Es schärft seine Sinne, um Fressfeinde und andere Gefahren schneller erkennen zu können. Nimmt diese Anspannung überhand und raubt deinem Vierbeiner den Schlaf, fängt es an zu klopfen.
Es kann auch sein, dass sich dein Kaninchen in seinem sicheren Rückzugsort nicht wohlfühlt und deshalb nicht zur Ruhe kommt. Tagsüber ist es abgelenkt, doch in der Nacht, macht sich der Frust über Gehege oder Käfig lautstark bemerkbar.
So erlebt dein Kaninchen die Nacht
Kaninchen benötigen viel Ruhe um sich sicher zu fühlen und gemütlich einschlafen zu können. Ungewohnte Geräusche, können es verängstigen und ihm den Schlaf rauben. Dies können für uns alltägliche und zunächst nicht störende Geräusche sein, wie zum Beispiel das Raunen eines Kühlschranks, einer Heizung oder anderer Elektrik.
Gerade im Stand-by Modus machen einige Geräte noch für uns nicht mehr hörbare Geräusche, für unsere Langohren sind sie jedoch noch wahrnehmbar.
Was kann ich tun, wenn mein Kaninchen nachts klopft?
Dein Kaninchen beim Klopfen einfach zu ignorieren ist nicht richtig. Kaninchen sind leise Tiere, sobald sie Geräusche machen, wären sie in freier Wildbahn den Beutetieren ausgeliefert. Daher vermeiden sie es, eigentlich laut zu sein. Klopft dein Kaninchen also, dann ist deine Aufmerksamkeit von Nöten.
Wirst du von dem Hämmern geweckt oder siehst das verängstigte Kaninchen, solltest du akut reagieren, in dem du ihm die Angst nimmst und es beruhigst. Dazu kannst du mit ihm sprechen, es streicheln oder kraulen.
Am nächsten Tag solltest du mit der Ursachenfindung beginnen.
Hast du noch ein weiteres Haustier, wie einen Hund oder eine Katze, solltest du die beiden vorerst noch strenger voneinander trennen. Nachts werden dein Hund oder deine Katze gegebenfalls munter und schleichen durch dein Haus. Das nimmt dein Kaninchen wahr, kann aber nicht erkennen, wer oder was da ist. Wenn es sich dann auch nicht verstecken kann, dann wird es schnell Angst bekommen und anfangen zu klopfen.
Als Nächstes kannst du damit beginnen, das Gehege auszubauen. Wer Kaninchen laufen sieht, der weiß, wie viel Platz sie in Wirklichkeit benötigen. Dein Gehege sollte so groß wie möglich sein. Zusätzlich wäre ausreichender Auslauf notwendig, damit dein Kaninchen genügend Bewegung und Abwechslung bekommt.
In den meisten Fällen, sind Käfig oder Gehege zu klein und bieten den Vierbeinern nicht ausreichend Raum, um sich zurückziehen zu können. In dem Gehege sollten mehrere Verstecke zur Verfügung stehen. Wenn dein Kaninchen auch auf diese aufspringen kann, um sich einen Überblick zu verschaffen, hilft ihm das bei seinem Wohlbefinden.
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Wenn du das Gehege vergrößerst und verbessert hast, solltest du deinem Kaninchen ein paar Tage Zeit geben, sich an die neue Umgebung zu gewöhnen. Höchstwahrscheinlich, findet danach auch das Klopfen sein Ende.
Wenn es trotz aller Maßnahmen immer noch zu dem Klopfen kommt, kann das hohe Erregungsniveau am Futter liegen. In diesem Fall empfiehlt sich ein Wechsel des Ernährungsplans und der Marke. Auch aggressive Kaninchen können mit Nahrungsumstellung effektiv besänftigt werden.
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Zusammenfassung – darum klopft dein Kaninchen nachts
Immer nachts fängt dein Kaninchen an, Geräusche zu machen. Du hörst ein Klopfen und möchtest wissen, welche Ursachen das hat und wie du deinem Kaninchen helfen kannst.
Das Klopfen ist fast immer ein ungutes Zeichen, dass auf Angst und / oder Unwohlsein hindeutet.
Auslöser können verschiedene Dinge sein, die du überprüfen solltest. Eine Möglichkeit ist der Auslöser Angst – gerade in der Nacht kann dein Langohr weniger gut sehen und herumschleichende Haustiere oder andere Geräusche, die es nicht zuordnen kann, lösen schnell nächtliches Klopfen aus.
Eine weitere Möglichkeit ist ein zu kleines und nicht ausreichend Unterschlupfe bietendes Gehege. Dein Kaninchen benötigt viel Platz und Abwechslung. Frustration kann zum Klopfen führen.
In einigen Fällen kann das Klopfen auch durch falsches Futter ausgelöst werden. Eine Futterumstellung, gegebenenfalls gemeinsam mit deinem Tierarzt, kann dir bei dieser Ursache helfen.
In jedem Fall solltest du dem Klopfen auf den Grund gehen und es nicht ignorieren.