Unserer Erfahrung nach ist es am besten, wenn Kaninchen, die vorher hauptsächlich in der Wohnung gehalten worden, erst ab 15 Grad Celsius nach draußen dürfen. Besonders, wenn die Gefahr von Bodenfrost besteht, sollten Kaninchen, die noch nicht so oft draußen waren, erst mal drinnen bleiben. Auch ist es ratsam, dass du deine Kaninchen schrittweise an die Temperaturen draußen gewöhnst. Unsere beiden Kaninchen haben wir am Anfang immer nur für eine halbe Stunde draußen im Gehege gelassen und haben es dann täglich immer um ein paar Minuten verlängert. Wichtig ist, dass das Außengehege gut gesichert und ausreichend Unterschlüpfe für deine Kaninchen hat.
Das Außengehege muss ein sicherer Ort für deine Kaninchen sein. Das Gehege sollte deine Kaninchen vor Fressfeinden wie Greifvögel, Füchse oder Mardern schützen. Auch sollte das Gehege vor zu starken Sonneneinstrahlungen und Witterungsverhältnissen gesichert sein.
Welche Kaninchen dürfen nicht dauerhaft nach draußen?
Kaninchen haben einen großen Bewegungsdrang und wollen möglichst viel Zeit im Auslauf verbringen. Aber nicht alle Kaninchenrassen sind für den dauerhaften Auslauf im Garten geeignet. Besonders im kalten Winter haben die Kaninchenrassen wie Rexkaninchen ihre Probleme. Diese Kaninchenrasse hat nur ein sehr dünnes Unterfell, welches bei Regen sehr schnell nass wird und keinen Regen abhalten kann. Auch durch die fehlende Luftschicht im Kaninchenfell frieren die Kaninchen sehr schnell bei geringen Temperaturen.
Die Kaninchenrassen wie Teddyzwerge und Angorakaninchen haben zwar ein dickes Kaninchenfell, jedoch kann dieses keine Kälte oder Regen sonderlich gut abhalten.
Was sollte ich beachten, wenn meine Kaninchen das erste Mal nach draußen kommen?
- Die Temperaturen draußen sollten vergleichbar mit den Zimmertemperaturen sein, wo sich deine Kaninchen aufhalten -> ca. Ende Mai ist der beste Zeitpunkt dafür
- Gewöhne deine Kaninchen langsam an die neue Umgebung an, schrittweise erstmal nur für wenige Stunden
- Deine Kaninchen sollten vor ihrem ersten Freilauf im Garten, schon vorher mit dem neuen Frischfutter wie Wiesengras langsam angefüttert werden.
- Behalte besonders in der Anfangszeit deine Kaninchen im Freilauf im Auge, dass keine Fressfeine wie Greifvögel oder Füchse an das Gehege kommen.
- Kontrolliere vor dem ersten Freilauf das Außengehege nach Löchern oder Schäden, dass deine Kaninchen nicht plötzlich ausbrechen können.
- Deine Kaninchen sollten vor dem ersten Freilauf gegen Krankheiten wie Kaninchenschnupfen geimpft werden. Frage hierzu am besten deinen Tierarzt.
- Ab einer Außentemperatur, die geringer ist als 15 Grad, sollten Kaninchenrassen wie Angorakaninchen, Teddykaninchen und Rexkaninchen wieder nach drinnen geholt werden, da sie sonst Probleme mit der Nässe und der Kälte bekommen.
Wenn du weitere Informationen über die artgerechte Haltung von deinen Kaninchen erfahren möchtest, kannst du dieses in unserem aktuellen Artikel Kaninchen richtig halten gleich nachlesen.
Hat ein andauernder Freilauf auch gesundheitliche Vorteile für mein Kaninchen?
Ein Kaninchen braucht viel Auslauf und Bewegung, damit es sich über den Tag auslassen kann und munter bleibt. Tatsächlich hat ein ausreichender Auslauf aber auch etwas mit der Gesundheit zu tun. Dein Kaninchen benötigt den Auslauf also, damit es nicht erkrankt oder gar stirbt.
Um den Verdauungstrakt aktiv zu halten und gesundheitliche Störungen nach der Nahrungsaufnahme zu vermeiden, muss sich ein Kaninchen bewegen. Rennen und schnelle Richtungswechsel vollführen, hoppeln oder Sprünge sind für ein Kaninchen enorm wichtig, damit es die Verdauungstätigkeit optimal am Laufen halten kann.
Der Verdauungstrakt eines Kaninchens ist nur gering bemuskelt, sodass das Kaninchen also aktiv an seiner Verdauung arbeiten muss. Natürlich spielt die ausreichende Bewegung auch bei der Verhinderung von Übergewicht eine große Rolle. Ein aktives Kaninchen, dass sich viel bewegt, wird seltener an Übergewicht leiden als die Artgenossen, die keine Möglichkeit für ausreichende Bewegung erhalten.
Du bist also mit verantwortlich, dass sich dein Kaninchen bewegen kann und dieses Angebot auch in Anspruch nimmt.
Ein kleiner Parcours im Gehege oder in der Wohnung, in dem Dein Kaninchen laufen, hoppeln oder springen muss, kann ebenfalls dafür sorgen, dass sich Dein Kaninchen ausreichend bewegt und gesund bleibt.
Wenn du wissen willst, wie viel Auslauf Kaninchen täglich brauchen und welche Tipps wir dir dabei geben können, erfährst du dieses und noch vieles Mehr in unserem aktuellen Artikel Wie viel Auslauf braucht ein Kaninchen?
So viel Auslauf sollte dein Kaninchen täglich bekommen
Idealerweise leben Kaninchen in einem großen Gehege, dass den Tieren Tag für Tag viel Freiraum für den intensiven Bewegungsdrang bietet. Ein Kaninchen in einem zu kleinen Käfig einzusperren, und ihm nur einen gewissen Zeitraum Freilauf zu gewähren, reicht meist nicht aus.
Am schlimmsten ist es für die Kaninchen, wenn sie in kleinen Gitterkäfigen zu zweit oder zu dritt in eine kleine Zimmerecke oder in einen viel zu kleinen Käfig an der Wand mit kleinen Buchten eingesperrt werden. Dies sieht man heutzutage leider immer noch in vielen Zooläden oder auch bei vielen Züchtern. Dies ist eine absolute Qual für die Kaninchen.
Du bist dir nicht sicher welche Kaninchenrasse am besten zu dir passen würde. Hier haben wir die perfekte Übersicht über die beliebtesten Kaninchenrassen Welches Kaninchen passt zu mir?
Der Bewegungsrhythmus eines Kaninchens kann sich häufig ändern. Daher ist ein regelmäßiger Auslauf des Tieres auch nicht ideal, um dem Tier Bewegungsmöglichkeiten zu bieten. Wer die Möglichkeit hat, kann seine Kaninchen in einem Außengehege unterbringen, dass mindestens zehn Quadratmeter Freiraum bietet, damit sich das Tier, dann bewegen kann, wann ihm danach ist.
Manche Tierärzte raten ihren Klienten, die ein Kaninchen in der Wohnung halten, zwar zu einem Auslauf von etwa zwei Stunden am Tag, das wechselaktive Kaninchen benötigt aber weitaus mehr Bewegungsspielraum für einen ausgeglichenen Kaninchen-Alltag.
Ein Kaninchen, dass nur zwei Stunden Auslauf am Tag bekommt und den Rest seiner Zeit in einem zu kleinen Käfig verbringen muss, wird seelisch und auch körperlich verkümmern. Kaninchen müssen ihren natürlichen Bewegungsdrang ausleben können.
Dazu gehören auch nächtliche Aktivitäten, denn die Aktivitätszeiten eines Kaninchens können sich auch einmal in die Nacht verlagern, beziehungsweise zu den Zeiten, in denen es dämmert, sodass Kaninchenhalter auch in der Nacht für ausreichend Bewegungsfreiraum sorgen müssen. Am besten steht der Käfig deswegen auch nicht im direkten Schlaf- oder Kinderzimmer.
Durch die Geräusche wie klopfen oder nagen kann der Schlaf von Ihnen oder auch von Kindern massiv gestört werden. Hierbei kann es bei vielen Kindern zu Konzentrationsschwächen kommen, wenn sie nachts von dem Kaninchen geweckt oder beim Einschlafen gestört werden.
Extra Tipp:
Das toll geschriebene Buch „Funny Bunny“ von Karina Niemczyk* beschreibt wie man wieder Farbe in den Kaninchenalltag bringen kann und erzählt lustige Geschichten für mehr Spiel und Spaß mit Kaninchen. Es ist unser absolutes Lieblingsbuch und haben es schon mehrfach an andere Kaninchenliebhaber geschenkt.
Was du alles bei einem Auslauf für deine Kaninchen beachten solltest und was besonders gefährlich für sie draußen ist, erzählen wir dir in unserem spannenden Artikel Was muss ich beim Auslauf von Kaninchen beachten?
Unsere Erfahrungen, wann Kaninchen raus dürfen.
Gerade bei Anfang haben wir unsere Kaninchen nur für einige Minuten ins Außengehege gelassen, sodass sie sich an die Temperatur draußen gewöhnen konnten. Nach einigen Wochen haben wir sie dann schon mehrere Stunden draußen gelassen. Unsere Kaninchen lieben es im Garten draußen rumzutoben und sich frei bewegen zu können. Dieses ist sehr gesund für Kaninchen, da sie immer viel Platz zum Spielen und Bewegen brauchen.
Sollten deine Kaninchen noch nicht so oft draußen gewesen sein, ist es ratsam, sie erst im Frühling bei Temperaturen um die 15 Grad Celsius nach draußen zu lassen. Bodenfrost wäre für deine Kaninchen, die kein dickes Winterfell haben, sehr gefährlich.
Hier haben wir noch viele weitere spannende Artikel für dich zum Nachlesen rund um dein Kaninchen:
- Können Kaninchen schwimmen?
- Kaninchen richtig füttern
- Typische Krankheiten von Kaninchen
- Kaninchen mag keine Möhren – was dahinter stecken könnte
Zusammenfassung – Wann dürfen Kaninchen raus?
In das Außengehe sollten Kaninchen erst ab einer Außentemperatur in Höhe von 15 Grad.
Besonders bei Kaninchen, die das erste Mal nach draußen dürfen, ist es wichtig den Bodenfrost noch abzuwarten und erst ab Ende Mai, sie ins Außengehe zu lassen.
Bestimme Kaninchenrassen wie Teddyzwerge, Angorakaninchen oder Rexkaninchen sollten im Winter unbedingt wieder reingeholt werden und sind nicht geeignet für den dauerhaften Auslauf. Durch ihr dünnes Unterfell sind sie sehr anfällig für Nässe und Kälte und können sich nicht ausreichend dagegen schützen.
Vor dem ersten Freilauf von Kaninchen sollte man sie vorab an das neue Frischfutter langsam angewöhnen und ihnen immer mal wieder kleine Portionen zu fressen geben.
Auch ist es wichtig, dass das Außengehe vor Fressfeinden, Sonneneinstrahlungen und anderen starken Witterungseinflüssen geschützt ist.
Der Freilauf hat auch gesundheitliche Auswirkungen. Kaninchen können durch das vermehrte Bewegen ihren Verdauungstrakt aktiv halten und gesundheitlichen Störungen vorbeugen.